Reimund Kasper

„Emotional, aber auch gefühlvoll sind die Pinsel- und Stifthiebe, die ich als Maler und Gelegenheitszeichner auf meinen Untergründen hinterlasse. Die Kraft des ursprünglichen, des ungebändigten direkten Striches in meine Sprache zu bringen, das ist mein Credo als Maler und Zeichner. Selbst das dringlichste Thema muss sich im Prozess des Machens in eine untergeordnete Stellung bringen. Es darf nicht sein, dass das Thema mir die Kraft der Farbe nimmt. Dies muss der Kopf im Vorfeld erledigen. Die so entstehenden Bildinhalte sind näher am Geschehen und die Aussage wird ehrlicher und direkter in seiner gesamten Sprache.

Das angestrebte Gesamtbild vereint grundsätzliche, gewohnte Ansichten, wird aber für den Betrachter auf den Weg der Irritationen geschickt, um eine andere Welt zu erzeugen.

Vielleicht sind es die ungewohnten Wege, die zu einem besseren Erfolg führen und über Jahrzehnte Betrachtetes einmal wieder richtig falsch zu sehen. Ich glaube, dass unser alltägliches, oberflächliches Sehen zu einer Vernichtung unserer Sinne führt und nur noch das Reale, Faßbare Anerkennung findet und unsere Visionen langsam verschwinden. Wir glauben nur noch das, was wir sehen.”

–  Raimund Kasper 2014  –

Das Thema Umwelt und die verheerenden Folgen unserer Lebensweise sind seit vielen Jahren Gegenstand der Arbeit des Kamener Künstlers, der in dieser Ausstellung mit ca. 40 Arbeiten zu sehen ist.

Die Begrüßung nimmt Prof. Dr. Albert Otten, Vorsitzender des Kunstvereins Hamm, vor. Eckart Wendler, selbst Maler und Grafiker aus Holzwickede, der auch Mitglied in der Künstlergemeinschaft REFLEX – Zusammenschluss freier Künstler in NRW - ist, führt in die Arbeiten Kaspers ein.

In der Ausstellung zeigt Kasper erstmals Malerei in Großformaten, z.B. 3 x 2 Meter-Bilder, sowie Zeichnungen und Beobachtungsskizzen. “Die Arbeiten befassen sich mit der Hektik und Zerstörung der Lebensqualität von Mensch und Kreatur, aber auch mit dem zurückgezogenen Glück in Lebensreservaten. 

Die Enge der Städte mit ihren lautlosen oder schrillen Häuserschluchten, die Angst und Freude in den Städten, wo die Zurückgezogenheit und das wahre Leben pocht, das Glück der Plätze und Straßen und die Himmel über den urbanen Gebilden mit ihren unendlichen Weiten: das sind für mich die aktuellen Themen, verbunden mit einer unglaublichen Freude und Kraft im Malprozess.

Ich würde mich sehr freuen, wenn viele diese Chance, eine Ausstellungseröffnung zu besuchen, nutzen würden, um ihre Welt einmal anders erleben und sehen zu können. Den Besucher erwartet eine spannende Präsentation von aktuellen Bildwerken.“